Social Selling: Videotalk mit Tim Cortinovis über das Verkaufen in sozialen Netzwerken

Social Selling: Verkaufen in sozialen Netzwerken

 
Soziale Netzwerke wie LinkedIn oder XING werden für Unternehmen als Vertriebskanal immer wichtiger, sagt Tim Cortinovis. Im HS Videotalk “Butter bei die Fische” erläutert der Experte für Digital Sales, wie Social Selling geht und was Unternehmen davon haben. 
 


 
Lange galten soziale Netzwerke in erster Linie als digitale Plattformen für den privaten Bereich. Dies habe sich jedoch geändert, sagt Tim Cortinovis, gefragter Keynote-Speaker und Fachmann für digitale Transformation und Automatisierung im Vertrieb. Nicht zuletzt getrieben durch die Corona-Pandemie erkennen inzwischen immer mehr Unternehmen das Potenzial von Social Selling.

Beim Business-to-Business-Vertrieb die Hauptplattformen: LinkedIn und XING

Unternehmer, die sich für Social Selling interessieren, stehen zuerst vor der Frage nach der richtigen Plattform. Mittlerweile gibt es nämlich eine ganze Reihe von sozialen Netzwerken, doch nicht jedes eignet sich für jedes Unternehmen.

Als zurzeit besonders wichtige Plattformen für Firmen nennt Tim Cortinovis LinkedIn und XING – gerade, aber nicht nur im Business-to-Business-Geschäft (B2B). Dabei sieht der Experte LinkedIn im Aufwärtstrend. Viele Unternehmen in Deutschland seien inzwischen von XING zu dem international ausgerichteten Portal gewechselt. So finde auf LinkedIn mittlerweile die “lebendigere Diskussion” statt. XING entwickele sich dagegen zunehmend zum Online-Karrierenetzwerk, biete aber nach wie vor die ausgereifteren Gruppenfunktionen. Für B2B-Unternehmen, die stark auf visuelle Inhalte setzen, also etwas zu zeigen haben, könne zudem Instagram interessant sein, so Tim Cortinovis.

Auf ein deutlich größeres Spektrum an infrage kommenden sozialen Netzwerken können dem Experten zufolge Firmen zugreifen, die sich direkt an Endverbraucher wenden (B2C). Neben Instagram seien hier beispielsweise TikTok und – mit Abstrichen – noch Facebook sowie verschiedene neue Plattformen zu nennen, die zurzeit entstehen.

Wichtig beim Verkaufen in sozialen Netzwerken: Persönlichkeit zeigen

Unabhängig von der Plattform und der Zielgruppe gilt beim Social Selling: Persönliche Profile von Mitarbeitenden erzielen grundsätzlich eine bessere Wirkung als eher unpersönliche Unternehmensprofile. Daher sollten sich in sozialen Netzwerken Beschäftigte des Unternehmens mit aussagekräftigen, sympathischen Profilen präsentieren, sagt Tim Cortinovis. Dabei komme es darauf an, in der entsprechenden Zielgruppe schnell Kontakte aufzubauen und kontinuierlich relevante Inhalte zu posten. In diesem Zusammenhang sei es sinnvoll, das eigene Angebot zu zeigen – platte Werbung sei jedoch tabu! Am Ende gehe es immer darum, Glaubwürdigkeit zu erzeugen und Vertrauen zu schaffen.

4 Tipps für erfolgreiches Social Selling

  1. Schaffen Sie Relevanz für Ihre Zielgruppe! Präsentieren Sie in sozialen Netzwerken Inhalte, die für Ihre Zielgruppe tatsächlich interessant sind. Dies kann selbst produzierter oder auch weitergeleiteter Content sein, etwa zu technologischen Aspekten oder regulatorischen Fragen.
  2. Betreiben Sie keine Kaltakquise! Fallen Sie nicht schon bei der ersten Kontaktaufnahme mit der Tür ins Haus. Das funktioniert auf Social Media nicht und verursacht möglicherweise sogar einen Shitstorm. Wählen Sie lieber eine herzliche Ansprache und erwähnen Sie lediglich, um welches Thema es bei Ihnen geht. Dies können Sie zum Beispiel mit einer Einladung zu einem Gespräch oder zu einem thematisch passenden Event (z. B. Webinar) verbinden.
  3. Bleiben Sie am Ball! Machen Sie den sprichwörtlichen Sack zu und verfolgen Sie Kontaktaufnahmen und Gespräche mit Personen aus Ihrem Netzwerk auch weiter. Disziplinieren und fokussieren Sie sich daher bei Ihren Social-Media-Aktivitäten.
  4. Trennen Sie Berufliches und Privates! Achten Sie darauf, dass Ihr Auftreten im Web ein konsistentes und glaubwürdiges Gesamtbild abgibt. Hierzu ist es empfehlenswert, vielleicht nicht jede private Aktivität oder Vorliebe im Internet sichtbar zu machen. Wer also beispielsweise im beruflichen Kontext in sozialen Netzwerken Green-Tech-Produkte vertreibt, sollte vorsichtig damit sein, sich als Porsche-Liebhaber öffentlich zu erkennen zu geben.

Bildquellen: HS – Hamburger Software