Unternehmenskrisen erfolgreich meistern: Experten-Tipps für Führungskräfte
Insbesondere in schwierigen Situationen, wie sie zum Beispiel viele Unternehmen zurzeit infolge der Pandemie erleben, kommt es auf die Menschen im Betrieb an: auf die Führungskräfte genauso wie auf die Mitarbeitenden. Gute Kommunikation und ein aufmerksames Miteinander können hier helfen, die Herausforderungen der Krise gemeinsam zu bewältigen – sagt der Personal- und Change-Experte Tim-Oliver Goldmann , Inhaber des Beratungsunternehmens prima human resources, im Video-Talk “Butter bei die Fische” mit HS Geschäftsführer Ulrich Brehmer von HS – Hamburger Software.
Die Corona-Pandemie stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen: wirtschaftlich, organisatorisch und personell. Vor allem die Ungewissheit hinsichtlich der künftigen Entwicklungen beeinflusst die Menschen und ihr Verhalten in den Unternehmen. “Transparenz und Kommunikation sind Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Krisenbewältigung” sagt Tim-Oliver Goldmann. Dabei bezieht sich der Personal-Experte nicht nur auf die aktuelle Situation, sondern auf Krisen und Veränderungsprozesse im Allgemeinen. Die Rolle der Führungskraft als Vorbild sei ebenso herausfordernd wie notwendig, um Unternehmenskrisen erfolgreich meistern zu können, so Goldmann. Dabei eigene Schwächen und Unsicherheiten einzugestehen – zum Beispiel bei der Nutzung neuer Technologien – sei aber kein Fehler, sondern könne sogar zur Akzeptanz und Veränderungsbereitschaft in der Belegschaft beitragen.
Eine gravierende Veränderung der Arbeitsabläufe in vielen Unternehmen ist beispielsweise das verteilte Arbeiten (Remote) und Führen von unterschiedlichen Arbeitsorten aus. Ausgelöst durch die Pandemie gehört diese Form der Zusammenarbeit mittlerweile zum festen Repertoire vieler Arbeitsorganisationen – und wird dies wohl auch nach der ersten Krisenbewältigung bleiben. Die räumliche Distanz verlangt Führungskräften besondere Aufmerksamkeit für die individuellen Rahmenbedingungen der Mitarbeitenden ab. Zudem ermöglicht diese Form der Kollaboration nicht nur mehr Flexibilität, sondern erfordert sie auch. Daher ist es außerordentlich wichtig, innerbetrieblich bestimmte Spielregeln zu vereinbaren und einzuhalten, etwa zu den Kommunikations- und Arbeitszeiten oder zur Nutzung technischer Unterstützung.
Dos und Don’ts für Führungskräfte in Krisenzeiten
Im Video gibt der Change-Experte Tim-Oliver Goldmann Tipps für erfolgreiches Führungsverhalten zur Krisenbewältigung in besonders herausfordernden Situationen:
- Kommunikation ist in krisenhaften Zeiten besonders wichtig. Deswegen sollten Führungskräfte gegenüber den Mitarbeitenden kurz, klar und zeitnah kommunizieren. Im Idealfall gibt es eine zwischen den Führungskräften abgestimmte Kommunikationslinie, damit möglichst alle Mitarbeitenden zeit- und inhaltsgleich informiert sind.
- Für Entscheidungen in Krisensituationen gilt: Zu langes Hinauszögern verstärkt Unsicherheiten und verschafft Spekulationen unnötigen Raum. Mitarbeitende erwarten gerade in einem schwierigen Umfeld von ihren Führungskräften einen klaren Kurs und rechtzeitiges Handeln.
- Vertrauen schafft Freiräume für die wirklich wichtigen Themen. Führungskräfte sollten dem Impuls widerstehen, Mitarbeitende im Homeoffice zu stark kontrollieren zu wollen. Klare Spielregeln und präzise Erwartungen geben allen Beteiligten Orientierung in Zeiten, in denen man sich eben nicht jeden Tag persönlich sieht und miteinander spricht.
Bildquelle: HS – Hamburger Software