Gesundheitsförderung: Interview mit Dr. Maren Kentgens zum Thema betriebliches Gesundheitsmanagament

Gesundheitsförderung: Wie gelingt KMU der Einstieg ins betriebliche Gesundheitsmanagement?

 
Gesundheitsförderung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen, sagt die Arbeitspsychologin Dr. Maren Kentgens. In der aktuellen Ausgabe des HS Talkformats “Butter bei die Fische” erläutert die Expertin, wie auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ins betriebliche Gesundheitsmanagement einsteigen können.
 


 
Es liegt auf der Hand: Je gesünder die Mitarbeitenden sind, desto geringer sind die Fehlzeiten – und desto höher ist die Produktivität. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben viele Arbeitgeber sich die Gesundheitsförderung auf die Fahnen geschrieben. Vor allem größere Firmen bieten ihren Beschäftigten im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) ein breites Portfolio an gesundheitsfördernden Maßnahmen an – vom hauseigenen Fitnesscenter bis hin zu medizinischen Check-ups.

Aber was ist eigentlich mit all den vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die ein deutlich schmaleres Budget und keine eigene Abteilung fürs BGM haben? Schauen diese Unternehmen beim Thema Corporate Health in die Röhre? Nein, sagt Maren Kentgens, operative Geschäftsführerin/COO der Oberberg GmbH. Auch für Mittelständler gebe es vielfältige Möglichkeiten, die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu fördern.

Drei Tipps für einen erfolgreichen Einstieg ins BGM

Die betriebliche Gesundheitsförderung schaffe eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, sagt Arbeitspsychologin Kentgens: So profitieren die Mitarbeitenden von Angeboten zur Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit. Zugleich stehen dem Arbeitgeber gesündere und damit leistungsfähigere Beschäftgte zur Verfügung. Positiver Nebeneffekt: Ein gut organisiertes BGM spricht sich herum und steigert auch die Attraktivität der Arbeitgebermarke auf dem Bewerbermarkt. Um erfolgreich einzusteigen, sollten insbesondere kleine und mittlere Arbeitgeber die folgenden Tipps berücksichtigen:

  1. Analysieren Sie zuerst den konkreten Bedarf in Ihrem Unternehmen! — Befragen Sie zu diesem Zweck neben den Entscheidern (Geschäftsführung, Führungskräfte) auch Mitarbeitende.
  2. Stellen Sie ein bedarfsgerechtes Angebot zur Gesundheitsförderung zusammen! — Greifen Sie sich aus dem Instrumentenkasten des betrieblichen Gesundheitsmanagements die Maßnahmen heraus, die für Ihre Belegschaft infrage kommen. Zu den besonders beliebten Instrumenten in anderen Firmen zählt etwa ein Employee Assistance Program (EAP). Bei diesem Unterstützungsangebot erhalten Mitarbeitende zum Beispiel anonym psychologische Beratung. Auch Angebote zur juristischen Erstberatung in arbeitsrechtlichen Fragen oder ein Facharztservice sind verbreitet.
  3. Steigen Sie niedrigschwellig ins betriebliche Gesundheitsmanagement ein! — Es muss nicht gleich das hauseigene Fitnesscenter sein. Gerade bei kleinerem Budget empfiehlt es sich, mit leicht umsetzbaren Angeboten zu starten. Typische Beispiele hierfür sind der Obstkorb, aus dem sich die Mitarbeitenden bedienen dürfen, oder ein Arbeitgeberzuschuss zu gezielten Sportangeboten. Solche Maßnahmen sind vergleichsweise kostenschonend zu realisieren und für die Beschäftigten sofort greifbar.

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Bildquellen: HS – Hamburger Software