Niklas Weller vom HSV Hamburg spricht über Gemeinsamkeiten von Profisport und Wirtschaftsjob.

Leidenschaft für Leadership: Wie Handballer Niklas Weller Profisport und Wirtschaftsjob miteinander verbindet

Schon während der Profikarriere an später denken und einen Ausgleich zum Sport schaffen – darauf hat Niklas Weller vom HSV Hamburg von Anfang an geachtet. Im HS Talk “Butter bei die Fische” spricht er über seinen Werdegang sowie über Gemeinsamkeiten und  Unterschiede zwischen dem Profisport und einem Job in der Wirtschaft.

Handballfans kennen ihn als Kreisläufer und Mannschaftskapitän beim Handball-Bundesligisten HSV Hamburg, doch Niklas Weller ist auch Jurist in der Rechtsabteilung eines Unternehmens. Im Gespräch mit Ulrich Brehmer, Geschäftsführer von HS – Hamburger Software, erzählt der 30-Jährige, wie er das unter einen Hut bekommt.

Von der Oberliga bis in die erste Liga

Aus einer Fußballerfamilie stammend, kam Niklas Weller erst relativ spät – im Alter von 14 Jahren – über Schule und Freunde zum Handballsport. Daraus entwickelte sich eine Leidenschaft, die bis heute geblieben ist. Nachdem er 2012 für sein Jurastudium nach Hamburg gezogen war, spielte er zunächst in der Handball-Oberliga. Ab 2016 ging es dann Schlag auf Schlag: Zuerst stieg Weller mit dem neu gegründeten  Handball Sport Verein Hamburg in die dritte Liga auf, kurz darauf spielten die Hamburger bereits in der zweiten Liga. Nach drei Spielzeiten gelang den Profis im Jahr 2021 schließlich sogar der Aufstieg in die erste Handball-Bundesliga.

Im Spannungsfeld zwischen Studium, Job und Sport

Trotz des zunehmenden sportlichen Erfolgs hing sich Niklas Weller in sein Studium rein. Hier lag anfangs auch sein Schwerpunkt. Im Zuge des Aufstiegs hat der Profisport dann jedoch allmählich zwangsläufig mehr Raum eingenommen. Dies hielt Weller allerdings nicht davon ab, im Jahr 2021 – also just zum Aufstieg in die erste Handball-Bundesliga – bei einem ehemaligen Sponsor mit einem 20-Wochenstunden-Job in der Rechtsabteilung einzusteigen. Er räumt ein, dass diese Doppelbelastung mitunter auch anstrengend sein könne – etwa, wenn er sich nach dem Training noch um ein Vertragswerk kümmern müsse. Schreibtisch statt Couch, heiße es dann. Doch der Aufwand lohne sich, sagt der Profisportler. Die Arbeit mache ihm Spaß und biete einen willkommenen Ausgleich.

Was Profisport und Wirtschaft gemein haben – und was nicht

Als einer, der in beiden Welten unterwegs ist, weiß Niklas Weller um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Profisport und Wirtschaft. Ehrgeiz und Einsatz seien in beiden Bereichen essenziell. Wie beim Sport sei es zum Beispiel auch in einem Unternehmen wichtig, Fehler gründlich aufzuarbeiten und anschließend wieder nach vorn zu gehen. Dabei sei es im Sport aber meist einfacher als in einem Unternehmen, schlechte Ergebnisse wiedergutzumachen und auf die Erfolgsspur zurückzukehren.

Drei Tipps für angehende Profis

  1. Zuerst auf jeden Fall die Schule beenden. Ohne Schulabschluss wird es später schwer.
  2. Neben dem Sport einer anderen Leidenschaft als Ausgleich nachgehen – ob im beruflichen Kontext oder privat, spielt dabei keine Rolle.
  3. Auch ein paar Jahre weiter denken (siehe Tipp 1). In den allermeisten Sportarten sind die Verdienstmöglichkeiten im Profisegment deutlich bescheidener als im Fußball. Daher sollte man sich rechtzeitig Gedanken darüber machen, was nach der Sportkarriere folgen soll.

 


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Bildquellen: HS – Hamburger Software